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Staupe- Was ist das?

 Im Rhein-Neckar-Kreis wurde bei einem Fuchs in Rauenberg sowie einem Marder in Wiesloch nachgewiesen, so das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Das bedeutet der Erreger ist in der Umgebung und stellt eine Gefahr für Caniden (Hundeartige) dar.
Wie groß ist diese Gefahr für unsere Hunde, die wir als Haustiere halten? Was bedeutet dies für freilaufende Katzen?
Was ist die Staupe? Wie kann man seinen Hund davor schützen? Gibt es eine Therapieform?
Diese Fragen sollen hier kurz erörtert werden um Klarheit zu schaffen und um Hilfestellung zu geben.


Virus:
Das canine Staupevirus gehört zu den Paramyxoviren, genauer Morbillivirus.
Es handelt sich hierbei um behülte RNA-Viren.Für den Virus empfänglich sind Caniden (Hundeartige), Musteliden (Marderartige), Großkatzen sowie eineige Bärenarten.
Katzen infizieren sich nicht.
Der Staupevirus wurde in vielen Ländern durch konsequente Impfungen fast vollständig getilgt. Jedoch gibt es auf anderen Kontinente noch große Reservoire, die eine ständige Bedrohung für ungeimpfte Tiere darstellen. Jedoch gibt es die Staupe auch noch in Osteuropa oder auch in Ländern Südeuropas.


Infektionsweg:
Es handelt sich um eine zyklischen allgemeininfektion. Das Virus wird meist oral über das Maul aufgenommen. Nach einer ersten Verbreitung in den Bindehäuten sowie dem Rachenbereich wird der Virus über das Blut in die Abwehrorgane und inneren Organe transportiert. Hier sind vor allem Lunge, Darm und zentrales Nervensystem betroffen, wo auch eine Virusvermehrung stattfindet. Das Virus wird dann über Körpersekrete und andere Exkreten wieder ausgeschieden.
So kann es bereits über normalen Kontakt von Hunden zur Infektion kommen. Speichel, Nasensekret, Kot sind mögliche Übertragungswege.


Symptome:
Es können sich Fieber, Nasen- und Augenausfluß, zentralnervöse Erscheinungen (Staupetick), Zahnveränderungen (Staupegebiss),
Exantheme der Haut sowie Ballenveränderungen zeigen.Außerdem zeigen sich häufig Symptome des Magen-Darm-Trakt wie Durchfall und Erbrechen.


Pathogenese:
Gerade Welpen und Junghunde sind betroffen. Das Virus vermehrt sich bereits nach 4 Tagen in den Abwehrorganen wie Milz, Lymphknoten und Knochenmark. Wenn der Hund ausreichend Antiköper bilden kann, bleiben Symptome aus und der Hund erkrankt nicht.
Bleibt die Antiköperbildung aus, durchläuft der Hund die Infektion, die leider auch häufig tödlich verläuft.


Therapie:
Eine kausale Therapie, also eine Therapie, die direkt den Virus bekämpft, existiert bisher nicht. Die Therapie beschränkt sich auf indirekte Behandlungen der Symptome und der Unterstützung des Immunsystems und der allegemeinen Konstitution des Tieres.

Prophylaxe:
Eine sicherer Schutz gegen eine Erkrankung mit dem Staupevirus ist eine Schutzimpfung. Diese ist in der regelmäßigen Impfung normalerweise enthalten. Geimpfte Hunde  sind also geschützt und sollten bei ordnungsgemäßer Impfung nicht erkranken.

Die Angst, dass die Staupe, die jahrelang fast verschwunden war wieder auftauchen könnte und eine Bedrohung darstellen wird, wird sich in Zukunft zeigen. Um so wichtiger ist ein gültiger Impfschutz, um unsere Hunde vor dieser Krankheit schützen zu können.